Betriebliche
Frühwarnsysteme

Was ist das und warum ist das etwas für Sie?
Definition, Ziele und Systematisierung

 

 

 

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Frühwarnsysteme:
Anwendung, Nutzen, Definition

Betriebliche Frühwarnsysteme: Definition, Ziele und Systematisierung

Kleine und mittlere Unternehmen unterliegen in der heutigen Zeit mindestens vergleichbaren Marktbedingungen wie Großunternehmen. So sind die Anforderungen an die Führung von KMU – und dabei vor allem bei Entscheidungsprozessen – deutlich komplexer geworden. Da die Qualität unternehmerischer Entscheidungen im Wesentlichen von der Qualität der zu Grunde liegenden Informationen abhängt, stellt die Fähigkeit relevante Informationen zu beschaffen und entsprechend der individuellen unternehmerischen Bedürfnisse aufzubereiten, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar. Hilfe hierbei bietet der Einsatz von betrieblichen Frühwarnsystemen, die in der vorliegenden Toolbox auf die Eigenschaften kleiner und mittlerer Unternehmen abgestimmt sind.

Definition: Unter betrieblichen Frühwarnsystemen sind hier Systeme, Vorgehensweisen und Instrumente zu verstehen, die KMU, deren Führung und Beschäftigte in ihrem spezifischen Umfeld dabei unterstützen, sich auf zukünftige Entwicklungen und Anforderungen, die von Bedeutung für das Unternehmen sind, vorzubereiten und den Wandel zu antizipieren.

Damit sollen diejenigen, die betriebliche Frühwarnsysteme anwenden, frühzeitig in den Stand versetzt werden, geeignete Maßnahmen zur Abwehr oder Milderung von Gefährdungen bzw. Maßnahmen zur Nutzung sich bietender Chancen zu ergreifen, die sich aus Entwicklungen des Umfelds aber auch aus dem Unternehmen selbst heraus ergeben können. Betriebliche Frühwarnsysteme bieten somit die Möglichkeit einer verbesserten Steuerung des Unternehmens, was sich in einer erfolgreicheren Entwicklung unternehmerischer Zielgrößen, die aber nicht allein auf den finanzwirtschaftlichen Bereich zu beschränken sind, niederschlägt.

Ziele: Moderne Frühwarnsysteme ermöglichen nicht nur die bessere Vorhersage unternehmensrelevanter Zielgrößen wie Gewinn oder Auftragslage, sie sind auch in der Lage, die Entwicklung dieser erklären zu können. Dies geschieht über die Darstellung von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen, also das transparente und strukturelle Aufzeigen von Zielgrößen und deren Einflussfaktoren. Das Ziel betrieblicher Frühwarnsysteme beschränkt sich also nicht allein auf die möglichst frühe, präzise und nachvollziehbare Vorhersage unternehmensrelevanter Zielgrößen unter Ausnutzung vergangenheitsorientierter sowie gegenwärtig verfügbarer Informationen. Darüber hinaus sensibilisieren sie die Führung und Beschäftigten von KMU zu einer kontinuierlichen und kritischen Auseinandersetzung mit den wahrgenommenen Veränderungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens sowie den damit einhergehenden Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen. Der Einsatz und die Nutzung betrieblicher Frühwarnsysteme ist somit für die Führung und Beschäftigten von KMU mit einem Wissensgewinn verbunden, der zu einer besseren Fundierung unternehmerischer Entscheidungen beiträgt.

Arten von Frühwarnsystemen: Oftmals werden neben dem Begriff Frühwarnsysteme auch die Begrifflichkeiten Früherkennungssysteme und Frühaufklärungssysteme synonym verwendet oder sie kennzeichnen unterschiedliche Entwicklungsstufen von Frühwarnsystemen. Bei Letzterem wird zwischen drei Generationen von Frühwarnsystemen unterschieden.

Kurzfristig ausgerichtete Informationssysteme: Bei der ersten Generation handelt es sich um kurzfristig ausgerichtete Informationssysteme, die sich lediglich mit Risiken auseinandersetzen, mögliche Chancen aber außer Acht lassen. Solche Systeme arbeiten vorwiegend mit dem Zeitvergleich von Kennzahlen. Diese sind meist vergangenheits- und zum Teil gegenwartsorientiert und verfügen so nur über eine begrenzte Frühwarnwirkung.

Früherkennungssysteme: Die zweite Generation – auch Früherkennungssysteme genannt – hat eine höhere praktische Relevanz, da neben den Risiken auch Chancen erfasst und beschrieben werden. Früherkennungssysteme sind langfristiger ausgerichtet als die erste Generation und nutzen quantitative und qualitative Indikatoren wie Auftragseingänge einer Branche oder Geschäftsklima, die auf relevante Entwicklungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens hinweisen, um latent vorhandene Risiken und Chancen beschreiben zu können.

Frühaufklärungssysteme: Als Frühaufklärungssysteme hingegen werden die Systeme der dritten Generation bezeichnet, die der frühzeitigen Ortung potenzieller Chancen und Risiken unter Sicherstellung von Strategien und Maßnahmen dienen sollen. Dabei sollen schwache Signale frühzeitig aus dem Unternehmensumfeld aufgenommen werden, um so Diskontinuitäten früh erkennen zu können.

Für kleine und mittlere Unternehmen sind die Frühwarnsysteme der zweiten Generation von hoher Bedeutung, da diese Systeme besonders den Eigenheiten und der Ressourcenausstattung von KMU gerecht werden. Auf Grund dessen werden Ihnen vornehmlich Instrumente, Methoden, Konzepte und Vorgehensweisen vorgestellt, die der zweiten Generation der Frühwarnsysteme zuzuordnen sind.

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